Dank rascher, aber kostenintensiver Modernisierung der Fahrzeugflotten ist die
CO2-Bilanz des Strassentransportgewerbes schon heute erfreulich gut.
Weitere Verbesserungen durch emissionsfreie Antriebsformen werden innert
Kürze folgen, wie an der heutigen DV des Schweiz. Nutzfahrzeugverbands
ASTAG deutlich wurde. Die dazu nötigen Investitionen würden durch höhere
staatliche Abgaben allerdings verunmöglicht. Bei der anstehenden
«Weiterentwicklung» der LSVA setzt die ASTAG deshalb auf Kontinuität.
Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG ist entschlossen, die erfolgreichen
Bestrebungen zugunsten von Umwelt und Klima weiter zu intensivieren. Bereits
heute sind die Fahrzeugflotten im Strassentransportgewerbe dank laufender
Modernisierung auf dem neuesten Stand. 95 Prozent aller Tonnenkilometer werden
mit Lastwagen der EURO-Normen 5 und 6 zurückgelegt – was den Ausstoss von
Schadstoffen auf nahezu Null reduziert. Ebenso wurden der Treibstoffverbrauch und
damit die spezifischen CO2-Emissionen pro Fahrzeug in den letzten Jahren
kontinuierlich gesenkt. In zahlreichen Mitgliederfirmen befinden sich Fahrzeuge mit
alternativen Antrieben (Elektro, Wasserstoff, CNG/LNG, Biogas) im Einsatz. Die
Schweiz gilt als Pionierland in Europa, was die Ablösung von Diesel-LKW mit
neuesten Technologien anbelangt.
An der heutigen Delegiertenversammlung der ASTAG in Brig blickte Zentralpräsident
Thierry Burkart deshalb im Grundsatz zuversichtlich in die Zukunft. Der Güter- und
Personentransport auf der Strasse mit Lastwagen, Reisebussen und Taxis wird
weiterhin engagiert zu einer möglichst klima- und umweltverträglichen Logistik und
Reisemobilität beitragen. Dank Effizienzsteigerungen und technologischen
Fortschritten wird es möglich sein, der in den nächsten Jahren stark zunehmenden
Nachfrage nach Transportdienstleistungen mit noch weniger CO2-Emissionen
nachzukommen. Mit «we go green!», dem freiwilligen Massnahmenprogramm der
ASTAG zugunsten von Umwelt und Klima, befindet sich die Branche bereits auf
gutem Weg. «Die CO2-Reduktion wird sogar noch schneller vorankommen», sagte
Thierry Burkart: «Der Strassentransport ist systemrelevant, sauber und in den
kommenden Jahren auch emissionsarm bzw. sogar -frei!»
Voraussetzung ist allerdings, dass die bisher enorm hohe Innovationsbereitschaft der
Strassentransportgewerbes erhalten bleibt, sprich: nicht durch neue staatliche
Vorgaben und Abgaben abgewürgt wird. Investitionen in Fahrzeuge mit alternativen
Antrieben – die in Anschaffung und Betrieb immer noch erheblich teurer sind –
können nur getätigt werden, wenn die bereits jetzt rekordhohe Fiskalbelastung des
Strassentransports nicht weiter erhöht wird. Die vom Bundesrat geplante
«Weiterentwicklung» der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe LSVA wird
die ASTAG daher stark beschäftigen. «Wir sind gerne bereit, konstruktiv an
zukunftsorientierten Lösungen mitzuarbeiten», betonte Thierry Burkart in einer
Podiumsdiskussion mit Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamts für Verkehr BAV,
Nationalrat Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, und Josef Jäger, Direktor der
Camion Transport Wil. «Vor dem Hintergrund der erreichten Leistungen für Umwelt
und Klima bzw. LSVA-Geldern von jährlich 1,6 Mia. Franken akzeptieren wir jedoch
keinerlei Tariferhöhungen!»
Schaffung eines LSVA-Aktionfonds – neuer Vizepräsident
Im statutarischen Teil der DV beschlossen die rund 120 Vertreter der Sektionen und
Fachgruppen daher bereits die Schaffung eines Spezialfonds für einen allfälligen
LSVA-Abstimmungskampf. Zudem wurde Christian Sieber als neuer ASTAGVizepräsident gewählt. Er folgt auf Josef Jäger, der nach 14 Jahren im
Verwaltungssausschuss (VA) zurückgetreten ist und für seine enormen Verdienste
zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Neu in den VA gewählt wurden Christian
Rusterholz und Werner Zeier. Für eine weitere Amtsperiode wiedergewählt wurden
Paolo Naselli, Marc von Bergen, Massimo Fattorini, Christophe Pradervand und
Paolo Vismara.